Aus technischen Gründen ist leider bis auf Weiteres kein Onlinezugriff auf die Daten in der POP-Dioxin-Datenbank möglich.
Hintergrundinformationen zum Informationssystem
Gemeinschaftsprojekt des Bundes und der Länder
Die POP-Dioxin-Datenbank des Bundes und der Länder ist ein Archivierungs- und Informationssystem. Es dient der zentralen Dokumentation und Auswertung von Untersuchungsprogrammen zur Dioxinbelastung und zu Belastungen der Umwelt durch andere persistente organische Schadstoffe (POPs). Bundes- und Länderbehörden, Forschungseinrichtungen und Institutionen führen Untersuchungsprogramme durch, deren Ergebnisse in die POP-Dioxin-Datenbank des Bundes und der Länder aufgenommen werden. Seit mehr als 20 Jahren fließen solche Daten in die POP-Dioxin-Datenbank ein.
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Untersuchungsergebnisse der amtlichen Lebensmittelüberwachung werden jährlich in die POP-Dioxin-Datenbank integriert.
Webanwendung zur Datenrecherche
Die Webanwendung für den Zugang zur POP-Dioxin-Datenbank wurde Anfang der 2000er Jahre innerhalb der Kooperationsvereinbarung Umweltinformationssysteme (KoopUIS) vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz München (StMUGV) und dem Umweltbundesamt initiiert und umgesetzt. Registrierte Fachnutzer können hierüber anhand detaillierter Kriterien Recherchen in der Datenbank durchführen. Leider ist derzeit aus technischen Gründen bis auf Weiteres kein Onlinezugriff auf die Daten in der POP-Dioxin-Datenbank möglich. Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie aus wichtigen Gründen bestimmte Daten aus der Datenbank benötigen.
Daten der POP-Dioxin-Datenbank
Datenbestand
Um die Schadstoffbelastung der Umwelt systematisch zu erfassen, werden neben den analytischen Messdaten umfangreiche beschreibende Informationen zur Probenahme und Analytik in der Datenbank hinterlegt. Folgende Informationen sind in der Datenbank enthalten:
Allgemeine Informationen zum Messprogramm
- Bezeichnung des Messprogramms, des Forschungsprojektes
- Angaben zur datenliefernden Institution
Charakterisierung der Daten des Messprogramms
- Kompartiment (übergeordnete Kategorie zur allgemeinen Beschreibung der Herkunft einer Probe)
- Anlass der Untersuchung (unter anderem: amtliche Überwachungs- und Monitoringprogramme, Untersuchungen im Rahmen der Umweltbeobachtung, Forschungsprojekte etc.)
- Ziel der Untersuchung (Untersuchungsziel, das mit den Messungen verfolgt wurde: Ermittlung von Hintergrundbelastungen, Erfassung spezifischer Belastungssituationen, Aufklärung des Transferverhaltens von Stoffen zwischen verschiedenen Kompartimenten, Nachvollziehen von Stoffströmen etc.)
Charakterisierung der Probe
- Probenmatrix (bezeichnet das Umweltmedium, den Organismus oder das Objekt und ggf. dessen Bestandteil, aus dem die Probe entnommen wurde)
- Probenart (z.B. Einzelprobe, Mischprobe, Referenzprobe oder Poolprobe)
- Probenahmestandort/Herkunftsort der Probe
- Zeitpunkt/Zeitraum der Probenahme
- weitere Informationen zur Probe/Probenahme (unter anderem: Art und Umstände der Probenahme, Probentransport und -lagerung etc.)
Ergebnis der analytischen Messungen:
- Gehalt der analysierten Substanz in der Probe
- analytische Nachweis- und Bestimmungsgrenze
- weitere Informationen zur Probenaufarbeitung und Analytik
Die Messdaten und Probeninformationen werden bei der Erfassung bestimmten Kompartimenten zugeordnet. Insgesamt sind dafür in der Datenbank 16 Kompartimente definiert, so zum Beispiel Immission, Deposition, Emissionen, Boden, Sediment, wildlebende Pflanzen und Tiere, Produkte und Lebensmittel.
Der Datenbestand der POP-Dioxin-Datenbank umfasst derzeit ca. 68.000 Proben mit insgesamt 1,7 Millionen Messwerten zu verschiedenen persistenten organischen Schadstoffen (POPs).
Stoffspektrum der POP-Dioxin-Datenbank
Zum erfassten Stoffspektrum zählen bislang Substanzen aus folgenden Stoffgruppen: Chlorbenzole, Nitromoschusverbindungen, Organochlorpestizide, Polybromierte Dibenzodioxine und -furane (PBDD/PBDF), Polybromierte Diphenylether (PBDE), Polychlorierte Dibenzodioxine und -furane (PCDD/PCDF), Polychlorierte Biphenyle (PCB), Polycyclische Moschusverbindungen.
Um eine Integration neuer Messdaten zu ermöglichen, wird das Stoffspektrum der POP-Dioxin-Datenbank bei Bedarf erweitert.
Berechnung von Toxizitätsäquivalenten in der Datenbank (TEQ)
PCDD, PCDF und einige durch ihre besondere Struktur gekennzeichnete PCB weisen eine spezifische Toxizität auf. Dabei sind allerdings die einzelnen sogenannten Kongenere der PCDD, PCDF und dioxinähnlichen PCB unterschiedlich stark giftig. Um die Toxizität von Mischungen aus unterschiedlichen Kongeneren bestimmen zu können, wird deren jeweilige individuelle Giftigkeit durch sogenannte Toxizitätsäquivalente (TEQ) ausgedrückt, die in Relation zur Toxizität des am stärksten giftigen PCDD-Kongeners (das als „Seveso-Dioxin“ bekannte 2,3,7,8-TCDD) ermittelt werden.
Die POP-Dioxin-Datenbank unterstützt die automatische Berechnung von TEQs als Summenparameter für die Toxizität der PCDD, PCDF und dioxinähnlichen PCB in einzelnen Proben auf Grundlage der in der Datenbank erfassten Konzentrationen der Einzelkongenere. Die für diese Berechnung erforderlichen Toxizitätsäquivalenzfaktoren (TEF) nach Vorgaben der WHO bzw. NATO sind zu den entsprechenden Stoffen des Stoffspektrums in der Datenbank hinterlegt. Es werden dabei die Konzentrationen der Einzelkongenere mit dem jeweiligen TEF multipliziert und anschließend aufsummiert.
Diese Berechnung erfolgt für einzelnen Proben täglich über einen zeitgesteuerten Datenbank-Job.
Nutzung weiterer Informationssysteme zur Erweiterung des Datenbestandes
Für die Erweiterung des Datenbestandes werden auch Informationen anderer Informationssysteme verwendet. Informationen zu den im Stoffspektrum erfassten Stoffen werden aus dem Informationssystem Chemikalien des Bundes und der Länder (ChemInfo) bezogen. Weiterhin werden auch Analysenergebnisse zur chemischen Belastung der Umwelt und des Menschen der Umweltprobenbank des Bundes (UPB) übernommen.
In der Europäischen Plattform für das chemische Monitoring IPCHeM sind Metainformationen der POP-Dioxin-Datenbank eingebunden.
Projektpartner in Bund und Ländern
Grundlage der Datenerfassung in der POP-Dioxin-Datenbank ist die Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern über den Datenaustausch im Umweltbereich und darin speziell der Anhang II. 3 „Austausch von Daten zu polyhalogenierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen sowie weiterer chlororganischer Stoffe“ (1996). Geschlossen wurde diese Vereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und den Umweltministerien der Länder:
- Baden-Württemberg: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
- Bayern: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
- Berlin: Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
- Brandenburg: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz
- Bremen: Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
- Hamburg: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft
- Hessen: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Mecklenburg-Vorpommern: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt
- Niedersachsen: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
- Nordrhein-Westfalen: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
- Rheinland-Pfalz: Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten
- Saarland: Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
- Sachsen: Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft
- Sachsen-Anhalt: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie
- Schleswig-Holstein: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung
- Thüringen: Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Login: POP-Dioxin-Datenbank des Bundes und der Länder
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