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Kriegsende

Aus Wiktionary, dem freien Wörterbuch
Dieser Eintrag war in der 19. Woche
des Jahres 2020 das Wort der Woche.

Kriegsende (Deutsch)

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Singular Plural
Nominativ das Kriegsende die Kriegsenden
Genitiv des Kriegsendes der Kriegsenden
Dativ dem Kriegsende den Kriegsenden
Akkusativ das Kriegsende die Kriegsenden
[1] Die Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation durch Wilhelm Keitel besiegelte das Kriegsende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland.

Worttrennung:

Kriegs·en·de, Plural: Kriegs·en·den

Aussprache:

IPA: [ˈkʁiːksˌʔɛndə]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Kriegsende (Info)

Bedeutungen:

[1] Ende eines Krieges; Zeitpunkt, ab dem die militärischen Handlungen eines Krieges unterlassen werden; in Deutschland immer noch eng verknüpft mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges

Herkunft:

Determinativkompositum (Zusammensetzung) aus den Substantiven Krieg und Ende sowie dem Fugenelement -s

Gegenwörter:

[1] Kriegsanfang, Kriegsausbruch, Kriegsbeginn

Oberbegriffe:

[1] Ende

Beispiele:

[1] „Er hatte es so eingerichtet, bei Kriegsende in der Nähe Lübecks zu tun zu haben.“[1]
[1] „Bei Kriegsende hatten alle Familienmitglieder überlebt - aber ärmer als Reichel konnte einer gar nicht sein.“[2]
[1] „Auch mit dem Kriegsende besserte sich die Lage nicht, im Gegenteil, am 12. Dezember 1918 zogen amerikanische Truppen in das Stadtgebiet ein und besetzten den sogenannten Brückenkopf.“[3]
[1] „Auch nach Kriegsende stieg die Zahl der berufstätigen Frauen weiter an.“[4]
[1] „Meine Eltern wurden beide kurz nach Kriegsende geboren, in einer Zeit, die keine optimalen Startbedingungen für sie bot:…“[5]
[1] „Vor den Russen flohen viele Ostpreußen bereits seit dem Herbst 1944. Die Masse der Flüchtenden und Vertriebenen kam allerdings erst nach Kriegsende.[6]
[1] [Cuxhaven:] „Gegen Kriegsende arbeitete hier die deutsche Raketenentwicklungsabteilung. Sie war aus dem zerbombten Peenemünde vor den anrückenden Sowjets nach Cuxhaven-Altenwalde verlegt worden.“[7]
[1] „Das Kriegsende in Europa bedeutete jedoch keineswegs überall ein sofortiges Ende der Gewalt.“[8]
[1] „Wer nach Kriegsende nicht erfrieren will, muss Kohlen stehlen.“[9]
[1] „Statt zu dritt lebte die Familie Meyer noch nach dem Kriegsende zu sechst in ihrer kleinen Wohnung.“[10]
[1] „Seit dem Kriegsende hatte sich bei den Großeltern einiges verändert.“[11]
[1] „[…] schon kurz nach Kriegsende erklärt sich Niederländisch-Indien im August 1945 für unabhängig.“[12]
[1] „Der frühere US-Präsident Bill Clinton ist 20 Jahre nach Kriegsende in Kosovo mit einer Medaille geehrt worden.“[13]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: absehbares / baldiges / rasches / schnelles Kriegsende
[1] mit Verb: das Kriegsende ausrufen / erleben / feiern / herbeisehnen / überstehen
[1] in Kombination: Gedenkfeier/Gedenkveranstaltung/Kranzniederlegung zum Kriegsende
[1] mit Substantiv: Kriegsende des Ersten Weltkrieges / Zweiten Weltkrieges / Bosnienkrieges
[1] mit Substantiv (mit Ort): Kriegsende im Pazifik, Kriegsende im Südschwarzwald[14], Kriegsende in Südmecklenburg[15]

Übersetzungen

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[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kriegsende
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKriegsende
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Kriegsende
[1] Wikipedia-Suchergebnisse für „Kriegsende
[1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Kriegsende
[1] The Free Dictionary „Kriegsende
[1] Duden online „Kriegsende

Quellen:

  1. Arno Surminski: Kudenow oder An fremden Wassern weinen. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, Seite 34. Kein ISBN.
  2. Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94797-7, Seite 174.
  3. Eckehard Frenz, Rolf Präuner, Wolfgang R. Reimann: Die „Elektrisch“ an Rhein, Mosel und Lahn. Eine Zeitreise mit Straßenbahn und Obus in und um Koblenz. 1. durchgesehene und erweiterte Auflage. Buchhandlung Reuffel, Koblenz 2010, ISBN 978-3-9800158-8-2, Seite 19.
  4. Rolf Schulte, Benjamin Stello (Hrsg.): Geschichte entdecken 3 (Ausgabe für Schleswig-Holstein). Die Welt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. C.C.Buchner Verlag, Bamberg 2021, ISBN 978-3-661-30043-6, Seite 122 (ein Schulbuch)
  5. Anne-Ev Ustorf: Wir Kinder der Kriegskinder. Die Generation im Schatten des Zweiten Weltkriegs. 4. Auflage. Herder, Freiburg/Basel/Wien 2013, ISBN 978-3-451-06212-4, Seite 24. Erste Veröffentlichung 2008.
  6. Ulrike Herm, Michael Kubitza: Kriegsende 1945 – Vertreibung – Auf der Suche nach einem neuen Zuhause. In: Bayerischer Rundfunk. 9. April 2015 (URL, abgerufen am 5. Januar 2020).
  7. Catharina Spethmann: Cuxhaven – Raketenbau in der Nachkriegszeit. In: Radio Bremen. 18. Juni 2019 (Text und [Audio], URL, abgerufen am 5. Januar 2020).
  8. Johannes Piepenbrink: 70 Jahre Kriegsende. bpb.de, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, Deutschland, 8. April 2015, abgerufen am 5. Januar 2020 (Deutsch).
  9. Wolf-Hendrik Müllenberg: Weihnachten 1945: Träumen in Trümmern. In: Norddeutscher Rundfunk. 23. Dezember 2018 (URL, abgerufen am 5. Januar 2020).
  10. Lydia Haake: Braunschweigs Stunde Null am 12. April 1945. In: Norddeutscher Rundfunk. 17. April 2015 (URL, abgerufen am 5. Januar 2020).
  11. Karl Heinz Bohrer: Granatsplitter. Erzählung einer Jugend. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-14293-9, Seite 174. Erstausgabe 2012.
  12. Andrea Kath: 27.12.1949 - Niederlande geben die Souveränität an Indonesien ab. In: Westdeutscher Rundfunk. 29. Oktober 2019 (Sendereihe: Zeitzeichen, Text und Audio zum Download, URL, abgerufen am 5. Januar 2020).
  13. 20 Jahre Kriegsende in Kosovo - Verdienstorden für früheren US-Präsidenten Clinton. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 13. Juni 2019 (URL, abgerufen am 5. Januar 2020).
  14. Wikipedia-Artikel „Kriegsende im Südschwarzwald (1945)
  15. Wikipedia-Artikel „Kriegsende in Südmecklenburg (1945)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: kriegendes