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Ungarisch/Ungarisch-Grammatik/Imperativ: Unterschied zwischen den Versionen

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:ülj - sitzen → ülj! - setz dich!
:ülj - sitzen → ülj! - setz dich!
:Dahinter wir dann noch die Konjugationsendung gehängt.
:Dahinter wir dann noch die Konjugationsendung gehängt.
:Also: Wortstamm + j + Konjugationsendung. ???
:Also: Verbstamm + j + Konjugationsendung (Personalendung). ???
:Es wird bei der Konjugationsendung dann wie immer auch zwischen der unbestimmten und bestimmten Konjugation unterschieden.




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:Im Ungarischen gibt es den Imperativ in allen 6 Formen (1.-3. Person Singular und 1.-3. Person Plural)
:Im Ungarischen gibt es den Imperativ in allen 6 Personen-Formen (1.-3. Person Singular und 1.-3. Person Plural)
:Es gibt im Ungarischen für jede Personen-Form eine eigene Befehlsform. Es gibt kein "geschicktes" umschreiben mit „'''sollen'''“.





Version vom 21. August 2024, 20:57 Uhr

felszólító mód - Imperativ (Befehlsform) - selten auch "parancsoló mód" genannt
felszólít - auffordern, aufrufen, einladen
felszólítás - Aufforderung, Aufruf, Anmahnung
felszólító mondat - Aufforderungssatz
fizetési felszólítás - Zahlungsaufforderung, Zahnlungsbefehl, Mahnbrief
szólít - rufen
szólítás - Ruf
mód - Modus, Weise, Manier, Mittel


Der Modus ist eine grammatikalische Kategorie, eine Eigenschaft des Verbs: eine Flexionskategorie
Wir unterscheiden 3 Modi:
1. Indikativ (kijelentő mód - Aussageform - alles was Fakt ist - Die Wirklichkeitsform des Verbs dient zum Ausdruck von etwas, das als gegeben vorausgesetzt wird. - kurz: "Im Sommer sind die Pflanzen grün.")
2. Konjunktiv/Konditional (feltélteles mód - Möglichkeitsform/Bedingungsform - alles was möglich oder zweifelhaft ist - Die Aussage im Konjunktiv fällt in den Bereich des Möglichen. - kurz: "An deiner Stelle würde ich das nicht essen.")
3. Imperativ (felszólító mód - Befehlsform - kurz: "Hände hoch oder ich schieße!)
Auf dieser Seite behandeln wir nur den Imperativ.
Im Ungarischen wird der Imperativ (felszólító mód) verwendet, um die Notwendigkeit einer Handlung, eines Zustands oder eines Vorgangs auszudrücken, wobei klar und bestimmt verlangt wird, dass etwas geschieht oder getan wird. Das Hauptkennzeichen des ungarischen Imperativs ist das Suffix „-j“, das an das Verb angehängt wird.


Im Ungarischen ist das Kennzeichen des Imperativs die Morphem „-j-“. Dieses Morphem kann sich an den benachbarten Laut anpassen, mit ihm verschmelzen oder sogar wegfallen.
Ein weiteres formales Merkmal des Imperativs ist, dass er mit dem negativen Wort „ne“ verwendet wird und nicht mit „nem“. Entsprechend gibt es auch in solchen Fällen nicht „sem“ sondern nur „se“.


Der Imperativ wird häufig in der zweiten Person verwendet, wenn man direkt mit jemandem spricht. In formellen Anredeformen (z.B. „maga“, „ön“) wird der Imperativ in der dritten Person verwendet. Der Imperativ kann verschiedene Funktionen haben: er kann ein Befehl oder ein Verbot, ein Ratschlag, eine Ermutigung, eine Bitte, eine Zustimmung oder eine Erlaubnis ausdrücken.


Die Standardform des Imperativs wird mit dem Suffix „-j“ gebildet. Beispiele dafür sind:
dob - werfen → dobj! - wirf!
adj - geben → adj! - gib!
ülj - sitzen → ülj! - setz dich!
Dahinter wir dann noch die Konjugationsendung gehängt.
Also: Verbstamm + j + Konjugationsendung (Personalendung). ???
Es wird bei der Konjugationsendung dann wie immer auch zwischen der unbestimmten und bestimmten Konjugation unterschieden.


Es gibt jedoch Ausnahmen, insbesondere bei Verben, die auf „-s“, „-sz“, oder „-z“ enden. In diesen Fällen verschmilzt das „-j“ mit dem Endkonsonanten des Verbs, wodurch das „-j“ mit dem Endlaut zu einem Doppelkonsonanten wird:
keres - suchen → keress! - suche!
néz - schauen → nézz! - schau!
űz - verfolgen → űzz! - verfolge!


Ausnahmen
Einige Verben haben besondere Imperativformen. Dazu gehören:
tégy - tun → tégy! - tu!
végy - nehmen → végy! - nimm!
légy - sei → légy! - sei!
higgy - glauben → higgy! - glaube!


Verben, die auf „-t“ enden, ändern oft ihren Stammlaut zu „-s“:
fut - laufen → fuss! - lauf!
üt - schlagen → üss! - schlag!
ront - zerstören → ronts! - zerstöre! (ABER nich alle.)


In alten ungarischen Texten findet man manchmal das Suffix „-jh“ anstelle von „-j“. Dies lässt darauf schließen, dass das ursprüngliche Suffix des Imperativs möglicherweise „-jh“ war:
akarjh - er/sie soll wollen
járjh - er/sie soll gehen
irgalmazjh - er/sie soll gnädig sein
Diese historische Form wird heute jedoch nicht mehr verwendet. Der moderne Imperativ endet in der Regel auf „-j“ oder seine Varianten, abhängig von den Regeln für die jeweilige Verbendung.


Verwendung des Imperativs


Im Deutschen kommt der Imperativ nur in der 2. Person Singular bzw. Plural vor. (Und noch in der Höflichkeitsform - 3. Person Plural.)
Geh! (2. Person Singular - du) (ungarisch: E/2 = egyes szám második személy = 2. Person Einzahl)
Geht! (2. Person Plural - ihr) (ungarisch: T/2 = többes szám második személy = 2. Person Plural)
Den Rest muss man auf Deutsch irgendwie "geschickt" umschreiben - mit „sollen“.
E/1 - Ich soll gehen.
E/2 - Geh! (Immer OHNE Personalpronomen - im Deutschen.)
E/3 - Er soll gehen.
T/1 - Wir sollen gehen.
T/2 - Geht! (Immer OHNE Personalpronomen - im Deutschen.)
T/3 - Sie sollen gehen. / Gehen Sie!


E/1 - Ich soll ihn selber fragen.
E/2 - Frag ihn selber! (Immer OHNE Personalpronomen - im Deutschen.)
E/3 - Er soll ihn selber fragen.
T/1 - Wir sollen ihn selber fragen.
T/2 - Fragt ihn selber! (Immer OHNE Personalpronomen - im Deutschen.)
T/3 - Sie sollen ihn selber fragen. / Fragen Sie ihn selber!


Im Ungarischen gibt es den Imperativ in allen 6 Personen-Formen (1.-3. Person Singular und 1.-3. Person Plural)
Es gibt im Ungarischen für jede Personen-Form eine eigene Befehlsform. Es gibt kein "geschicktes" umschreiben mit „sollen“.


In formellen Anredeformen - z.B. „maga“, „ön“ wird der Imperativ in der dritten Person Singular verwendet.
In formellen Anredeformen im Plural - z.B. „magák“, „önök“ wird der Imperativ in der dritten Person Plural verwendet.


Der Imperativ kann verschiedene Funktionen haben: er kann ein Befehl, ein Verbot, ein Ratschlag, eine Ermutigung, eine Bitte, eine Zustimmung oder eine Erlaubnis ausdrücken.
Beispiele:
Hagyjál békén! – Lass mich in Ruhe! - (Befehl)
Ki ne nyissátok az ablakot! – Öffnet ja nicht das Fenster! - (Verbot)
Ne menjen el! – Gehen Sie nicht weg! - (formell, Singular)
Ne menjenek el! – Gehen Sie nicht weg! - (formell, Plural)
Menjünk moziba! – Lasst uns ins Kino gehen! (T/1 - 1. Person Plural)


In einigen Fällen entspricht der ungarische Imperativ der Verwendung des Konjunktivs in anderen Sprachen:
Senki se zavarjon! – „Niemand soll stören!“ - (indirekter Imperativ, E/3 - 3. Person Singular)


Der Imperativ kann auch in Wünschen oder Flüchen auftreten, oft in der dritten Person Singular. Hier wird häufig das Wort „hadd“ verwendet, um eine Erlaubnis oder eine Bitte auszudrücken, auch für den Sprecher selbst:
Hadd menjen el. – Er/Sie soll gehen dürfen.
Hadd menjek el. – Lass mich gehen.


Der Imperativ wird auch in Nebensätzen verwendet, die eine Handlung ausdrücken, die vom Subjekt des Hauptsatzes gewünscht oder abgelehnt wird:
Azt írták, hogy jöjjek haza. – Sie schrieben, ich solle nach Hause kommen.
Nem engedték, hogy felhívjon. – Sie erlaubten nicht, dass er/sie mich anruft.
Elviszi a pulóvert, hogy ne fázzon a kiránduláson. – Er/Sie nimmt den Pullover mit, damit ihm/ihr auf dem Ausflug nicht kalt wird.