Luc Alphand

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Luc Alphand
Luc Alphand 2011
Nation Frankreich Frankreich
Geburtstag 6. August 1965 (59 Jahre)
Geburtsort Briançon, Frankreich
Größe 182 cm
Karriere
Disziplin Abfahrt, Super-G
Status zurückgetreten
Karriereende 1998
Medaillenspiegel
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Junioren-WM 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Bronze Sierra Nevada 1996 Abfahrt
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold Sestriere 1983 Abfahrt
Silber Sestriere 1983 Kombination
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege 12
 Gesamtweltcup 1. (1996/97)
 Abfahrtsweltcup 1. (1994/95, 1995/96,
1996/97)
 Super-G-Weltcup 1. (1996/97)
 Kombinationsweltcup 11. (1994/95)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 10 5 3
 Super-G 2 2 1
 

Luc Alphand (* 6. August 1965 in Briançon) ist ein ehemaliger französischer Skirennläufer, Motorsportler und seit 2015 Sportdirektor der Silk Way Rally.[1] Er gewann die Gesamtwertung des Skiweltcups 1996/97, im Motorsport war sein größter Erfolg der Sieg bei der Rallye Dakar 2006.

Skisport-Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alphand gewann in seiner Laufbahn zwölf Weltcuprennen, darunter zehn Abfahrten und zwei Super-G. In den Jahren 1995, 1996 und 1997 holte er die kleine Kristallkugel für den Sieg im Abfahrtsweltcup, 1997 gewann er auch die Trophäe im Super-G. 1997 gewann er als Höhepunkt seiner Karriere den Gesamtweltcup – als erster und bis heute einziger Speed-Spezialist ausschließlich mit Ergebnissen aus Abfahrt und Super-G. Im selben Jahr wurde er von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“) gewählt und von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten (AIJS) mit dem Skieur d’Or ausgezeichnet.

Bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften war Alphand nicht so erfolgreich. Hier gewann er lediglich Bronze in der Abfahrt bei den Weltmeisterschaften 1996 in der Sierra Nevada.

Alphand wurde zehn Mal französischer Meister: Achtmal siegte er in der Abfahrt und jeweils einmal im Super-G und in der Kombination.

Olympische Spiele

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcupwertungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luc Alphand gewann in der Saison 1996/97 den Gesamtweltcup, dazu kommen vier weitere Siege in Disziplinenwertungen.

Saison Gesamt Abfahrt Super-G Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1987/88 61. 16 37. 6 16. 10
1988/89 40. 25 10. 25
1989/90 80. 10 21. 10
1990/91 35. 37 17. 22 10. 15
1991/92 53. 170 25. 80 19. 90
1992/93 59. 133 40. 39 20. 72 23. 22
1993/94 27. 293 14. 227 17. 66
1994/95 8. 609 1. 484 14. 96 11. 29
1995/96 4. 839 1. 577 4. 262
1996/97 1. 1130 1. 779 1. 351
  • 23 Podestplätze, davon 12 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
13. Januar 1995 Kitzbühel Österreich Abfahrt
14. Januar 1995 Kitzbühel Österreich Abfahrt
15. März 1995 Bormio Italien Abfahrt
1. Dezember 1995 Vail USA Abfahrt
9. Dezember 1995 Val-d’Isère Frankreich Abfahrt
2. Februar 1996 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Abfahrt
20. Dezember 1996 Gröden Italien Abfahrt
29. Dezember 1996 Bormio Italien Abfahrt
24. Januar 1997 Kitzbühel Österreich Abfahrt
29. Januar 1997 Laax Schweiz Super-G
21. Februar 1997 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Super-G
22. Februar 1997 Garmisch-Partenkirchen Deutschland Abfahrt

Motorsport-Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Skikarriere widmete sich Luc Alphand dem Motorsport und startete bei zahlreichen Wüstenrallyes. Bei der Rallye Dakar 2005 wurde er Zweiter in der Gesamtwertung. Die Rallye Dakar 2006 gewann er schließlich auf Mitsubishi. Damit ist er der erste Skirennläufer bzw. der erste prominente Quereinsteiger überhaupt, der diese Rallye gewinnen konnte. Von 2001 bis 2009 war Alphand jedes Jahr bei den 24 Stunden von Le Mans am Start. Im November 2010 erklärte Luc Alphand seinen Rücktritt vom aktiven Motorsport. Der Grund ist eine schwere Verletzung der Wirbelsäule, die er bei einer Motorradrallye 2009 in Frankreich erlitt.[2] Später war er trotz seiner Rücktrittserklärung bis 2018 weiterhin als Fahrer des X-Raid-Teams im Motorsport aktiv und fuhr auf MINI John Cooper Works Rally beispielsweise die Rally Kazakhstan und die Abu Dhabi Desert Challenge.[3]

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2001 FrankreichFrankreich Warm Up Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 R FrankreichFrankreich Michel Ligonnet FrankreichFrankreich Luis Marques Rang 17[4]
2002 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 RS FrankreichFrankreich Christian Lavieille FrankreichFrankreich Olivier Thévenin Rang 24[5]
2003 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Ferrari 550 GTS Maranello FrankreichFrankreich Jérôme Policand FrankreichFrankreich Frédéric Dor Rang 21[6]
2004 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 RS FrankreichFrankreich Christian Lavieille FrankreichFrankreich Philippe Alméras Rang 16[7]
2005 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Porsche 996 GT3 RS FrankreichFrankreich Jérôme Policand FrankreichFrankreich Christopher Campbell Rang 18[8]
2006 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C5-R FrankreichFrankreich Jérôme Policand FrankreichFrankreich Patrice Goueslard Rang 7[9]
2007 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C6.R FrankreichFrankreich Jérôme Policand FrankreichFrankreich Patrice Goueslard Rang 12[10]
2008 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C6.R FrankreichFrankreich Jérôme Policand FrankreichFrankreich Guillaume Moreau Rang 17[11]
2009 FrankreichFrankreich Luc Alphand Aventures Chevrolet Corvette C6.R Frankreich Stéphan Grégoire FrankreichFrankreich Patrice Goueslard Ausfall Unfall[12]

Bilder von Luc Alphand, bei denen er mit zuvor von ihm erlegten Tieren zu sehen ist, gingen im Oktober 2016 in Frankreich durch die Presse und sorgten für Kritik.[13][14]

Alphand hat mit seiner aus Schweden stammenden Frau Anna-Karin drei Kinder. Sowohl seine Tochter Estelle als auch die Söhne Nils und Sam sind Skirennläufer. Seine Tochter startet allerdings für Schweden.

Commons: Luc Alphand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. SWR Team
  2. Ex-Dakar-Sieger Alphand zurückgetreten, Zeit-Online-Artikel vom 20. November 2010, abgerufen am 22. November 2010.
  3. X-Raid Ergebnisse 2012-2023
  4. 24 Stunden von Le Mans 2001
  5. 24 Stunden von Le Mans 2002
  6. 24 Stunden von Le Mans 2003
  7. 24 Stunden von Le Mans 2004
  8. 24 Stunden von Le Mans 2005
  9. 24 Stunden von Le Mans 2006
  10. 24 Stunden von Le Mans 2007
  11. 24 Stunden von Le Mans 2008
  12. 24 Stunden von Le Mans 2009
  13. Luc Alphand à la chasse : ses photos créent la polémique (12. Oktober 2016)
  14. Affaire Luc Alphand: ils sont riches et paient des fortunes pour tuer des animaux sauvages (17. Oktober 2016)