Rickatschwende
Rickatschwende (Wochenendhaussiedlung) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Dornbirn (DO), Vorarlberg | |
Gerichtsbezirk | Dornbirn | |
Pol. Gemeinde | Dornbirn | |
Koordinaten | 47° 25′ 37″ N, 9° 46′ 48″ O | |
Höhe | 885 m ü. A. | |
Postleitzahl | 6850 Dornbirn | |
Vorwahl | +43/5572 (Dornbirn) | |
Ferienkolonie in Rickatschwende | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; VoGIS |
Rickatschwende (855 m ü. A.) ist ein, etwa 3,2 km Luftlinie vom Stadtzentrum entfernt liegender, Ortsteil der Stadt Dornbirn in Vorarlberg (Österreich).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Weiler wurde jahrhundertelang lediglich mäßig land- und forstwirtschaftlich genutzt. Rickatschwende gehörte ursprünglich politisch und pfarrlich zum Bezirk Haselstauden in Dornbirn. Seit einigen Jahren gehört der Ort politisch zum ersten Bezirk Markt und pfarrlich zum dritten Bezirk, Oberdorf. Rickatschwende wird 1431 in einem Lehensteuerverzeichnis erstmals urkundlich erwähnt.
Der Weiler bestand ursprünglich aus vier Höfen[1], von denen zwei links und zwei rechts der heutigen Bödelestraße lagen. Die linksseitigen sind inzwischen abgetragen. Aus einem der rechtsseitigen wurde das Kurhotel und der letzte Hof steht noch einsam neben dem Hotel. Am Waldrand gab es eine kleine Kapelle. Zusammen mit dem Ortsteil Ammenegg bestand eine Zeit lang eine Säge.[2] Noch heute ist ein kleiner Zufluss zum Stiglbach (Haselstauderbach) als „Sägebach“ bezeichnet.
Namensherkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste bekannte Nennung im Jahre 1431 lautet auf „Ridgart Swendy“.[2] Schwenden bezeichnet das Roden durch Abbrennen der Bäume und Sträucher, um so neues Nutzland zu gewinnen.[3] Ob „Ridgart“ von Richard oder dem Frauennamen Ridgart abgeleitet wurde, ist nicht gewiss.[4] Der zweite Bestandteil des Namens Ridgart, „gart“, stammt aus dem Germanischen und bedeutet Schutz (siehe z. B. auch die Vornamen Hildegard, Irmgard oder Edelgard etc.).
In „Schematismus für Tirol und Vorarlberg“[5] und dem „Provinzial-Handbuch von Tirol und Vorarlberg für das Jahr 1847“[6] wird diese Rotte als eigenständiger Weiler und Teil von Dornbirn unter der Bezeichnung „Rikatschwende“ angeführt.
Topographie, Geografie, Lage und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der vom Dornbirner Zentrum etwa 3,2 km entfernte Ortsteil ist über die Bödelestraße (L 48) mit Kraftfahrzeugen erreichbar und liegt etwa 1000 m Luftlinie oberhalb von Oberfallenberg und etwa 700 m Luftlinie unter dem Ortsteil Ammenegg. Die Parzelle liegt etwa zwischen 850 m ü. A. und 900 m ü. A.
Es besteht eine eigene Postbushaltestelle „Rickatschwende“ vor der Einmündung zur Ferienkolonie bzw. dem Hotel.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Siedlungsgebiet von Rickatschwende wird nach oben Richtung Ammenegg vom Stiglbach begrenzt. Nach unten, in Richtung Oberfallenberg vom Lumpertobelbach.[7]
Unmittelbar unter dem Kurhotel, auf der anderen Straßenseite der L48, entspringt der nur 355 m lange „Sägebach“, der bei Gewässerkilometer 4,855 in den Stiglbach mündet.
Handwerk, Gewerbe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund der Verkehrslage und der erst späten Verwirklichung einer schwerlastfähigen Hauptverkehrsstraße (L 48) entstanden in Rickatschwende keine besonderen Handwerksbetriebe oder Gewerbebetriebe. Heute dominiert die Ferienkolonie und das Gesundheitszentrum Kurhotel Rickatschwende den Weiler.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rickatschwende ist über die bei Ammenegg liegende Langwies ist im Sommer und Winter beliebter Ausgangspunkt für Wanderungen / Skitouren ans Bödele.
Das Gesundheitszentrum bietet ein Hallenbad mit eigenem Quellwasser zur Benutzung an sowie im Winter einen Schneeschuh-Verleih, optional mit geführten Wanderungen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemäß Abgegangene Höfe in Rickatschwende, Ammenegg und Schauner ( des vom 6. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Stadtarchiv Dornbirn, gab es 1768 drei Häuser und bis zur Steuerliste von 1794 sei ein weiteres dazu gekommen.
- ↑ a b Heimatkundliche Führung des Stadtarchivs Dornbirn mit Dkfm. Franz Kalb am 03.09.2004 ( des vom 7. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. .
- ↑ Christian Tumler: Schwendebach, III. In: Dornbirn Lexikon. Abgerufen am 1. Januar 2021.
- ↑ Alois Niederstätter: Die Siedlungsentwicklung im Mittelalter. In: Dornbirn Lexikon. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2022; abgerufen am 1. Januar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Aus dem Jahr 1839, S. 159, Schematismus für Tirol und Vorarlberg, Google Books, S. 154.
- ↑ Provinzial-Handbuch von Tirol und Vorarlberg: für das Jahr 1847, Google Books, S. 413.
- ↑ Der Lumpertobelbach fließt etwa 700 m Luftlinie nach Westen gesehen unterhalb von Rickatschwende bei Gewässerkilometer 4,46 in den Stiglbach.