Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1885
Sitz Wyk auf Föhr
Leitung Axel Meynköhn
Mitarbeiterzahl 157[1]
Umsatz 20,9 Mio. Euro[1]
Branche Schifffahrt (Personen- und Fahrzeugbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt), ÖPNV auf Föhr und Amrum
Website www.faehre.de
Stand: 31. Dezember 2020
Die Zentrale der W.D.R. in Wyk

Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH, kurz W.D.R., ist eine Reederei, die die nordfriesischen Inseln Föhr und Amrum mit dem Festlandhafen Dagebüll sowie die Halligen Hooge und Langeneß mit dem Festlandhafen Schlüttsiel durch einen regelmäßigen und ganzjährigen Linienverkehr verbindet. Auf den Fährschiffen werden hauptsächlich Personen, Fahrzeuge aller Größen und bis zum 30. September 2020 Stückgut in eigener Regie[2] befördert. Die Fährlinien stellen die wesentliche Lebensader der Inseln und Halligen dar.

Außerdem betreibt die W.D.R. als Verkehrsunternehmen den öffentlichen Busverkehr auf den Inseln Föhr und Amrum.

Flagge der W.D.R. auf einer der Inselfähren
Fähranleger in Wittdün mit W.D.R.-Fähre, im Hintergrund zwei weitere W.D.R.-Fähren und Föhr
Die 1964 gebaute Klaar Kiming

Seit 1662 ist ein regelmäßiger Fährverkehr zwischen dem nordfriesischen Festland und Föhr nachgewiesen. Ab den 1830er Jahren stieg die Anzahl der Fahrgäste durch den Ausbau Wyks zum Seebad. Ab 1872 führte die Wyker Fährgenossenschaft den Fährbetrieb zwischen Wyk und Dagebüll mit dem Dampfschiff Föhr et Dagebüll durch. Der Bedarf wuchs weiter, so dass Anfang 1885 33 Wyker Bürger unter der Leitung von Steffen-Heinrich Boetius die Wyker Rhederei Gesellschaft gründeten, eine Partenreederei. Ziel war die Indienststellung eines modernen Fährschiffes, das von Wyk aus Munkmarsch auf Sylt, den Festlandshafen Dagebüll sowie Amrum bedienen sollte.[3] 1886 stellte die Reederei die Nordfriesland I in Betrieb. Zwei Konkurrenten, die Wyker Fährgenossenschaft und die Föhrer Dampfschiffahrts-Gesellschaft wurden noch in den 1880er Jahren übernommen bzw. liquidiert, so dass die Reederei auf Föhr Monopolist war. Amrum wurde hingegen bis 1971 auch von anderen Fährgesellschaften angelaufen. Am 12. Mai 1894 wurde die Partenreederei in eine GmbH umgewandelt und als Wyker Dampfschiffs-Rhederei-Gesellschaft m.b.H. beim Amtsgericht Wyk auf Föhr eingetragen. 1895 wurde die Kleinbahn Niebüll–Dagebüll als Schmalspurbahn eingeweiht. Dadurch gewann der Festlandshafen Dagebüll an Bedeutung. 1908 nahm die Dampffähre Föhr-Amrum mit 211 BRT und maximal 470 Passagieren ihren Dienst auf. Während des Ersten Weltkriegs sanken die Umsätze; die Stadt Wyk kaufte 1918 75 Prozent der Gesellschaft.[3]

Im Juni 1927 ging die Nordfriesland III in Betrieb. Sie maß 285 BRT, war knapp 40 Meter lang und 7,8 Meter breit. Die Höchstgeschwindigkeit betrug elf Knoten. Die Nordfriesland III fasste bis zu 740 Passagiere und war das erste Schiff der W.D.R., das Kraftfahrzeuge transportieren konnte, anfangs allerdings nur eines. Die Verladung der Autos erfolgte über schmale Holzbohlen. Im Jahr davor war die Bahnstrecke nach Niebüll auf Normalspur umgespurt worden, so dass deren Leistungsfähigkeit ebenfalls erhöht war. Grund für diese Maßnahmen war die Konkurrenz zur Insel Sylt, die 1927 über den Hindenburgdamm mit dem Festland verbunden worden war.

Im Zweiten Weltkrieg gab es erneut einen deutlichen Rückgang der Verkehrsleistungen. Mehrmals wurden Fähren aus der Luft angegriffen. Am 10. Juli 1944 starben elf Menschen bei der Bombardierung der Kapitäne Christiansen. Die meisten Fährfahrten wurden im Schutz der Dunkelheit unternommen. In der Nachkriegszeit stiegen die Passagierzahlen an. Ab 1952 richtete die W.D.R. von Hörnum, Wyk, Wittdün und Dagebüll in der Sommersaison Ausflugsverkehr nach Helgoland ein, nachdem es wieder Teil des deutschen Hoheitsgebiets geworden war. Weitere Ausflugsfahrten wurden von Föhr oder Amrum aus unter anderem mit der Rüm Hart (I) und Rüm Hart (II), der Klaar Kiming, der Stadt Husum und der Störtebeker angeboten. Etwa 1960 übernahm die W.D.R. den Busverkehr auf Föhr und Amrum.[4]

Die Hafenanlagen wurden regelmäßig erweitert und modernisiert, die Flotte wurde in kurzen Abständen erneuert. Dabei wurden immer größere Schiffe gekauft, um mehr Pkw transportieren zu können. Bis 1995 wurden alle Autofähren der W.D.R. bei der Husumer Schiffswerft gebaut. Am 30. Juni 1962 erhielt die W.D.R. mit der Pidder Lyng I ihr erstes RoRo-Fährschiff. Es war 41,6 Meter lang und fasste 200 Passagiere und 36 Pkw. 1963 wurde die Nordfriesland III außer Dienst gestellt.[4] 1971 übernahm die W.D.R. die Amrumer Schiffahrts-AG (ASAG) mit dem 1968 gebauten Fährschiff Amrum und der Stadt Husum. Damit kam die „Halliglinie“, die den Festlandshafen Schlüttsiel mit den Halligen Hooge und Langeneß und den Amrumer Häfen Wittdün und Steenodde verband, zur W.D.R.[5] Ebenfalls 1971 wurde zwischen Dagebüll, Wyk und Wittdün der tideunabhängige Verkehr eingeführt. 1986 wurde mit der Uthlande ein W.D.R.-Fährschiff in der Werft verlängert, um seine Kapazität zu erhöhen, 1987 folgte die Nordfriesland V.[5]

1992 war das bisherige Rekordjahr der W.D.R., als kurz nach der deutschen Wiedervereinigung rund 2,25 Millionen Passagiere die Fähren nutzten. 1995 erwarb die W.D.R. die Mehrheit der Anteile des Landes Schleswig-Holstein an der Nordfriesischen Verkehrsbetriebe AG (NVAG), die die Bahnstrecke von Dagebüll nach Niebüll betrieb. Die Beteiligung wurde 2000 im Zuge der Konzentration der W.D.R. auf das eigene Kerngeschäft an ein norddeutsches Nahverkehrskonsortium weiterverkauft. Die NVAG meldete 2003 Insolvenz an und firmiert heute unter dem Namen neg als Tochtergesellschaft der CFL (luxemburgische Staatsbahn).

Die 1992 in Dienst gestellte Rungholt nach dem Auslaufen aus Wyk

Die „Halliglinie“[6] wurde gekürzt, so dass Steenodde nicht mehr angelaufen wurde. Die Amrum war bis 1991 im Einsatz und wurde an die Weiße Flotte Stralsund verkauft, die sie als Vitte im Verkehr zur Insel Hiddensee verwendet. Sie wurde durch die Hilligenlei II ersetzt, die den großen W.D.R.-Fähren ähnelte und 2002 von der noch kleineren Hilligenlei I (heute Hilligenlei) abgelöst wurde. Von 1999 bis 2006 war die W.D.R. Miteigentümerin des Highspeed Catamaran CAT No. 1, der im Helgoland-Verkehr eingesetzt wurde. 2002 führte die W.D.R. zum vorerst letzten Mal mit der Pidder Lyng II Ausflugsfahrten nach Helgoland durch. Sie wurde an die Adler-Schiffe verkauft und fuhr in deren Auftrag 2006 erneut im Helgolandverkehr. 2009 wurde die Busflotte von 14 auf acht Busse verringert und der Gelegenheitsverkehr auf Föhr aufgegeben.

2010 wurde mit der Uthlande erstmals eine Doppelendfähre in Betrieb genommen. Sie hat nur 1,85 m maximalen Tiefgang und eine größere Kapazität (bis zu 1200 Passagiere und 75 PKW) als die bisherigen Fähren. Sie wurde auf der Sietas-Werft in Hamburg gebaut.[7] Ende 2011 nahm mit der Schleswig-Holstein ein weitgehend baugleiches Schiff den Dienst auf, das von der Neptun-Werft in Rostock gebaut worden war.

Beide Fährschiffe erhielten 2012 das Umweltzeichen Blauer Engel für umweltfreundliches Schiffsdesign. Im Fährdienst der Reederei fährt seit Jahrzehnten kein einziges Schiff mit dem in der Hochseeschifffahrt fast ausschließlich genutzten Schweröl, obwohl dies technisch möglich und deutlich kostengünstiger wäre. Die W.D.R. verwendet stattdessen einen deutlich teureren, heizölähnlichen Dieselkraftstoff. Damit erfüllte die W.D.R. bereits vor der Zeit Abgasnormen, die gemäß Beschluss der International Maritime Organization (IMO) bis 2020 schrittweise in Kraft getreten sind.[8]

Mit der Indienststellung der Uthlande im Jahr 2010 stellten die Betreiber der Häfen Dagebüll, Wyk auf Föhr und Wittdün auf Amrum in Abstimmung mit der W.D.R. das Beladungssystem auf die Trennung des Fußgänger- und Fahrzeugverkehrs um. Zu diesem Zweck wurde zeitgleich in jedem der drei Häfen neben einer Fährbrücke jeweils ein überdachter Fußgänger-Seiteneinstieg errichtet. Dies ermöglicht den Passagieren den direkten Zugang zu den Salondecks aller W.D.R.-Fährschiffe. Auf den drei Doppelendfähren konnte auf Grund dieser Systemumstellung eine fünfte Fahrzeugspur eingerichtet werden; unter anderem deswegen erhöhte sich die RoRo-Kapazität der neuen Schiffe gegenüber der Vorgängergeneration um rund 40 %. Ein zweiter Fußgängerseiteneinstieg befindet sich derzeit in Wyk auf Föhr im Bau und in Dagebüll in Planung (Stand März 2019).

Mit dem Verkauf der Rüm Hart im Jahr 2014 endete vorerst die Ära der W.D.R.-Ausflugsschiffe.

Im November 2015 wurde eine dritte Doppelendfähre für die W.D.R. bestellt, erneut bei der Neptun-Werft in Rostock. Am 16. Dezember 2016 fand die Kiellegung statt. Die Fähre hat die gleichen Abmessungen wie die Schleswig-Holstein und ist nach denselben Standards wie diese konzipiert. Das Fahrzeugdeck hat erstmals vier Lkw-Spuren, die Fähre hat eine Kapazität von rund 1200 Personen.[9] Das Schiff erhielt den Namen Norderaue und ersetzte die Rungholt.[10][11] Das Schiff wurde am 19. April 2018 abgeliefert und im Frühjahr 2018 in Betrieb genommen.

Ende 2017 wurde ein Katamaran bei TB Shipyards Harlingen (Niederlande) bestellt.[12] Das Schiff wurde im Mai 2019 abgeliefert und fährt als Adler Rüm Hart in Charter der Reederei Adler-Schiffe.

Mit dem Ende des Sommerfahrplans 2018 wurde letztmals Amrum von der Halliglinie bedient, nachdem zuletzt drei Fahrten pro Woche angeboten worden waren.

Dagebüll Hafen

Die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum befindet sich im Besitz von rund 330 Gesellschaftern, eine für die Gesellschaftsform einer GmbH ungewöhnliche Anzahl (Stand 2017). Größte Einzelgesellschafter sind die AG Reederei Norden-Frisia mit rund 39 % und die Stadt Wyk auf Föhr mit rund 32 %.[13] Die W.D.R. ist ihrerseits maßgeblich an der Inselparkplatz Dagebüll GmbH, der Neuen Pellwormer Dampfschiffahrts-GmbH, der AG Reederei Norden-Frisia sowie anderen Unternehmen in der Region beteiligt. Geschäftsführer ist der Schifffahrtskaufmann Axel Meynköhn.

Die W.D.R. hatte im Jahr 2017 etwa 160 Beschäftigte.[13] Pro Jahr befördern die Fähren rund 1,8 Millionen Fahrgäste, 280.000 Pkw und 30.000 Lastkraftwagen. Rund 22.000 Fahrgäste nutzen den Ausflugsverkehr der W.D.R. Die sieben Busse des Typs Mercedes-Benz Citaro werden im Linienverkehr eingesetzt und befördern jährlich rund 790.000 Fahrgäste.[14]

Die W.D.R. arbeitet in allen Bereichen, auch den defizitären wie der Halligversorgung und dem Busverkehr, ausschließlich eigenwirtschaftlich, also ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand.[14]

Die Reederei erreichte mit der Einführung der Doppelendfähren und der Fußgängerzuführungen zu den Schiffen eine verbesserte Barrierefreiheit für Gehbehinderte[15] und erhielt dafür vom Sozialverband Deutschland ein Gütesiegel.[16]

Routen und Fahrtgebiete

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Routen werden im Linienverkehr betrieben:

  • Föhr-Amrum-Linie[6] DagebüllWyk auf FöhrWittdün (Amrum)
    • Dagebüll–Wyk (Fahrtzeit rund 50 Minuten)
    • Dagebüll–Wittdün (Fahrtzeit rund 90 Minuten, über Föhr rund 120 Minuten)
    • Wyk–Wittdün (Fahrtzeit rund 60 Minuten)
  • Halliglinie[6] SchlüttsielHoogeLangeneß
    • Schlüttsiel–Hooge (Fahrtzeit rund 60 Minuten)
    • Schlüttsiel–Langeneß (Fahrtzeit rund 90 Minuten, über Hooge)

Föhr wird im Sommerhalbjahr planmäßig rund dreizehn Mal täglich angelaufen, Amrum rund sieben Mal, teilweise auch direkt, also nicht über Föhr. Dazu kommen bei Bedarf Sonderfahrten. Im Winterhalbjahr verkehren die Fähren etwas seltener. Die Halliglinie wird im Sommerhalbjahr zwei Mal täglich von Schlüttsiel bis Hooge und Langeneß befahren. Im Winterhalbjahr wird die Halliglinie an zwei Tagen pro Woche gar nicht bedient.

Im Gegensatz zu einigen anderen Nordseeinseln wie Juist, Spiekeroog und Wangerooge ist es auf Grund der Wasserverhältnisse im Seegebiet zwischen den nordfriesischen Inseln und Halligen und dem Festland nahezu unmöglich, jederzeit, auch bei mittlerem Niedrigwasser, einen tideunabhängigen Fährverkehr mit festen Abfahrtszeiten durchzuführen. Beeinträchtigungen des tideunabhängigen Fahrplans treten insbesondere auf bei Niedrigwasser in Verbindung mit starken und anhaltenden Ostwindlagen. Sehr flache Stellen, die von Zeit zu Zeit ausgebaggert werden müssen, befinden sich in den gekennzeichneten Fahrwassern vor Dagebüll und Wittdün. Sturmfluten können bei Hochwasser eine Überflutung der Fährmolen zur Folge haben. In dieser Situation ist zwar die Fährschifffahrt noch möglich, aber nicht die Be- und Entladung der Schiffe in den Häfen. In sehr kalten Wintern kann Eisgang zur Beeinträchtigung des Schiffsverkehrs führen.

Busverkehr auf Föhr und Amrum

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Omnibus der W.D.R. auf Föhr

Auf der Insel Föhr wird der Busverkehr auf den zwei gegenläufigen Ringlinien 1 und 2 durchgeführt, der alle Inseldörfer bedient. Schnellere Fahrten, die den Stadtbereich Wyk auslassen, verkehren als Linien 11 und 22. Diese führen auch den Schulverkehr zu den abgelegenen Aussiedlerhöfen im Norden der Insel durch. Dazu kommen im Sommer die zwei Ringlinien 3 und 4 im Stadtbereich von Wyk.

Auf Amrum verkehrt eine Buslinie, intern als Linie 10 gekennzeichnet, jedoch mangels Nötigkeit nicht auf der Zielanzeige geschildert, die die drei Inselgemeinden Wittdün, Nebel und Norddorf miteinander verbindet; der Nebeler Ortsteil Steenodde wird jedoch nicht angefahren. Auf der Insel befinden sich im Normalbetrieb drei Busse des Typs Mercedes-Benz Citaro G C2 sowie ein Bus des Typs Mercedes-Benz Citaro G Facelift.

Auf Grund der stark saisonal geprägten Beförderungsnachfrage verkehren die Busse auf beiden Inseln in den Sommermonaten häufiger als im Winterhalbjahr.

Grundsätzlich ist auf Föhr und Amrum jede Fährankunft und -abfahrt mit dem Busverkehr vertaktet.

Liste der Schiffe der W.D.R.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Name[17] Schiffstyp Vermessung (BRT/BRZ) Stapellauf Einsatz bei der W.D.R. Anmerkungen
Nordfriesland (I) Dampfer 54 1885 1885–1890 erstes im Auftrag der Reederei gebautes Schiff
Föhr et Dagebüll Dampfer 12,6 tn.l. ca. 1834–1839 1885–1896 ursprünglich Kanonenboot, durch Übernahme der Wyker Fährgenossenschaft erworben
Stephan Dampfer 49 1887 1887–1899
Hamburg Raddampfer 102 1866 1890–1899
Nordfriesland II Dampfer 121 1894 1894–1910
von Thielen Dampfer 133 1900 1900–1912
Wyck-Föhr Raddampfer 74 1878 1902–1907
Wyk-Föhr Dampfer 85 1944 1907–1938
Föhr-Amrum Dampfer 211 1908 1908–1946 Bombenangriff am 26. Juni 1944, Tod des Kapitäns
Albert Ballin Motorschiff 77 1911 1911–1919
Föhr-Dagebüll Motorschiff 99/164 1912 1912–1969 1935 Verlängerung um 3,4 m, ab 1951 Hilligenlei I, ab 1952 im Helgolandverkehr
Steffen-Heinrich Motorschiff 33 1925 1925–1940
Nordfriesland III Motorschiff 285 1927 1927–1963 erstes W.D.R.-Schiff mit Pkw-Beförderung
Kapitäne Christiansen Motorschiff 160/? 1938 1938–1971 ab 1945 Uthlande I, ab 1955 erneut Kapitäne Christiansen, 1958 um 6,8 m verlängert
Uthlande II Motorschiff 334 1955 1955–1968 ab 1959 Orange Star, ab 1962 erneut Uthlande II, Einsatz auch im Helgolandverkehr
Schleswig-Holstein I Motorschiff 351 1958 1958–1970 ab 1968 Uthlande III
Rüm Hart I Motorschiff 373 1959 1959–1982 vor allem im Ausflugsverkehr, auch nach Helgoland
Pidder Lyng Autofähr- und Passagiermotorschiff 296 1962 1962–1971 erstes RoRo-Schiff der W.D.R.
Klaar Kiming Motorschiff 433 1964 1964–1999 vor allem im Ausflugsverkehr, auch nach Helgoland
Nordfriesland IV Autofähr- und Passagiermotorschiff 493 1966 1966–1977
Insel Föhr Autofähr- und Passagiermotorschiff 777 1968 1968–1980
Störtebeker Motorschiff 96/115 1969 1969–2009 vor allem im Ausflugsverkehr, 1972 um 3,7 m verlängert
Insel Amrum Autofähr- und Passagiermotorschiff 495 1970 1970–2011 1977 Einbau eines Sonnendecks, ab 1. Januar 2012 als Insel Amrum mit Heimathafen Pellworm für die N.P.D.G.
Stadt Husum Motorschiff 149 1960 1971–1983 durch Übernahme der ASAG erworben, planmäßig auf der Halliglinie
Amrum Autofähr- und Passagiermotorschiff 212 1968 1971–1992 durch Übernahme der ASAG erworben, planmäßig auf der Halliglinie
Delphin Motorschiff 66 1970 1971–1983 Ausflugsschiff, seit 1983 als Eilun mit Heimathafen Wittdün
Schleswig-Holstein II Autofähr- und Passagiermotorschiff 823 1972 1972–1987
Hilligenlei II Motorschiff 249 1970 1976–1983 vor allem im Ausflugsverkehr
Nordfriesland Autofähr- und Passagiermotorschiff 924/999 1978 1978–1995 1987 um 9,9 m verlängert
Uthlande Autofähr- und Passagiermotorschiff 923/
1734 (BRZ)
1980 1980–2013 1986 um 9,9 m verlängert
Pidder Lyng II Motorschiff 999 1972 1981–2002 vor allem im Helgolandverkehr
Rüm Hart II Motorschiff 105 1969 1982–2014 vor allem im Ausflugsverkehr, 2014 an Reederei Norden-Frisia verkauft
Schleswig-Holstein III Autofähr- und Passagiermotorschiff 1743 (BRZ) 1988 1988–2011 2011 verkauft an Eigen Veerdienst Terschelling (EVT),[18] in Fahrt als Spathoek
Hilligenlei Autofähr- und Passagiermotorschiff 630 (BRZ) 1991 1991–2006 planmäßig auf der Halliglinie, 2002 aufgelegt, 2006 verkauft an die AG Ems, in Fahrt als Groningerland
Rungholt Autofähr- und Passagiermotorschiff 2265 (BRZ) 1992 1992–2018 2018 außer Dienst gestellt; 2019 nach Griechenland verkauft
Nordfriesland Autofähr- und Passagiermotorschiff 2290 (BRZ) 1995 seit 1995 letztes von der Husumer Schiffswerft gebaute W.D.R.-Schiff
CAT No. 1 Hochgeschwindigkeits-
katamaran
963 (BRZ) 1999 1999–2006 gemeinsam mit drei anderen Reedereien im Helgolandverkehr eingesetzt, Höchstgeschwindigkeit 40 Knoten
Hilligenlei I Autofähr- und Passagiermotorschiff 467 (BRZ) 1985 seit 2002 planmäßig auf der Halliglinie, seit 2010 Hilligenlei
Uthlande RoRo-Schiff mit offenem Frachtdeck 3179 (BRZ) 2010 seit 2010 erste Doppelendfähre der W.D.R.
Schleswig-Holstein RoRo-Schiff mit offenem Frachtdeck 3202 BRZ 2011 seit 2011 Doppelendfähre
Norderaue RoRo-Schiff mit offenem Frachtdeck 3318 BRZ 2018 seit 2018 Doppelendfähre; ersetzte die Rungholt

Aktuelle Flotte der W.D.R.

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schleswig-Holstein

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Schleswig-Holstein (IV)

Die Schleswig-Holstein (IV) wurde 2011 auf der Neptun Werft in Rostock gebaut. Sie ist die zweite Doppelendfähre der W.D.R. und kann wie ihr Schwesterschiff Uthlande (V) 1200 Fahrgäste (im Winter 650) und etwa 75 Pkw befördern. Die Schleswig-Holstein (IV) ist 75,88 m lang und 16,4 m breit, der Tiefgang beträgt im beladenen Zustand 1,75 m. Die Übergabe fand am 1. Dezember 2011 in Rostock statt. Das Schiff erreichte am 15. Dezember 2011 den Heimathafen Wyk auf Föhr und ist seit dem 20. Dezember 2011 auf der Föhr-Amrum-Linie im Einsatz. Die Taufe erfolgte am 30. Dezember 2011 in Wyk.

Die Uthlande (V)

Die Uthlande (V) wurde 2009/2010 auf der Sietas-Werft in Hamburg-Neuenfelde gebaut. Hierbei handelt es sich um den ersten Fährschiffsneubau für die W.D.R. seit 1995. Bei der Konstruktion handelt es sich um die erste Doppelendfähre der W.D.R. Die neue Uthlande wurde mit einem Voith-Schneider-Antrieb ausgelegt, so dass das zeitaufwändige Wenden in den Häfen entfällt. Die neue Fähre kann 1200 Fahrgäste (im Winter 650) und etwa 75 Pkw befördern. Sie ist 75,88 m lang und 16,4 m breit, der Tiefgang im beladenen Zustand beträgt 1,75 m.

Die Überführungsfahrt der Fähre von Hamburg fand am 4. und 5. Juni 2010 statt.[19] Die Taufe erfolgte am 11. Juni 2010 in ihrem neuen Heimathafen Wyk auf Föhr. Seit dem 15. Juni 2010 wird die Uthlande fahrplanmäßig auf der Föhr-Amrum-Linie eingesetzt.

Die Nordfriesland (VI) in Dagebüll

Die Nordfriesland (VI) wurde 1995 in Husum gebaut. Namenspatron ist die Region Nordfriesland. Das Schiff ist 67,84 m lang, 15,4 m breit und hat einen Tiefgang von 1,9 m. Vermessen ist das Schiff mit 2287 BRZ. Die Tragfähigkeit beträgt 356 tdw, das Schiff kann bis zu 1190 Personen und 53 Pkw aufnehmen. Die Hauptmaschinen leisten 1920 kW (2600 PS), die das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 12,5 Knoten (entspricht 23 km/h) beschleunigen.

Die Hilligenlei

Die Hilligenlei (bis März 2010 Hilligenlei I) wurde 1985 in Husum für den Fährverkehr von Nordstrand nach Pellworm gebaut und war später für die Reederei Adler-Schiffe als „Duty-Free“-Schiff auf der Oder im Einsatz. 2002 übernahm die W.D.R. das Schiff als Nachfolger für die Hilligenlei, die nach längerer Aufliegezeit 2006 nach Emden verkauft wurde. Namenspatron ist die gleichnamige Warft auf der Hallig Langeneß. Das Schiff ist 38,3 m lang und mit 467 BRZ vermessen. Die Tragfähigkeit beträgt 115 tdw, das Schiff kann bis zu 300 Personen und 20 Pkw aufnehmen. Die Hauptmaschinen können das Schiff auf eine Geschwindigkeit von bis zu 10 Knoten (entspricht 19 km/h) beschleunigen. Die Hilligenlei wird im Linienverkehr auf der Halliglinie eingesetzt.

Die Norderaue

Die Norderaue ist die neueste Fähre der Reederei und wurde im Mai 2018 in Dienst gestellt. Sie ersetzte die 1992 gebaute Rungholt. Die Fähre wurde auf der Neptun-Werft in Rostock-Warnemünde gebaut. Wie ihre Schwesterschiffe Uthlande und Schleswig-Holstein ist das Schiff eine Doppelendfähre.

Die Adler Rüm Hart in Wyk auf Föhr

Der auf der niederländischen Werft TB Shipyards Harlingen gebaute Katamaran wurde im Mai 2019 abgeliefert. Das Schiff trägt wieder den Traditionsnamen Rüm Hart. Da es aber zunächst an die Reederei Adler-Schiffe verchartert ist, wurde es auf den Charternamen Adler Rüm Hart getauft.

  • Jan Mordhorst: Wyker Dampfschiffs-Reederei 125 Jahre. Seehafen, Hamburg 2010, ISBN 978-3-87743-825-1.
  • Jubiläum Wyker Dampfschiffs-Reederei · Seit 125 Jahren Inseln und Halligen zuverlässig versorgt. In: Hansa, Heft 4/2010, S. 58–67.
Commons: Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019, bundesanzeiger.de, abgerufen am 11. Oktober 2021
  2. Ralf Hoffmann: Wyker Dampfschiffsreederei stellt Stückgutlieferung nach Föhr und Amrum ein. In: amrum-news.de. 1. September 2020, abgerufen am 5. Juli 2021.
  3. a b Geschichte bis 1920 Offizielle Website der Reederei, abgerufen am 12. September 2015
  4. a b Geschichte 1920–1960 Offizielle Website der Reederei, abgerufen am 12. September 2015
  5. a b Offizielle Website der Reederei/Geschichte 1960–1990, abgerufen am 12. September 2015
  6. a b c Fahrplan 2017 der W.D.R. abgerufen am 14. Februar 2017
  7. Bericht über die Uthlande (V) (Memento vom 22. Dezember 2010 im Internet Archive), abgerufen am 9. Oktober 2012
  8. Pressemitteilung, 10. Juni 2013. reederverband.de
  9. Der Fährneubau (Memento des Originals vom 22. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.faehre.de. Website der W.D.R.; abgerufen am 3. Juni 2017
  10. W.D.R. bestellt weitere Doppelendfähre bei der Neptun Werft. 2. November 2015, abgerufen am 7. Oktober 2017.
  11. Der Fährneubau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. April 2018; abgerufen am 7. Oktober 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.faehre.de
  12. Föhr-Amrum-Fähre und Hallig-Linie: WDR-Auftrag: Neuer Katamaran fürs Wattenmeer. Husumer Nachrichten, 2. November 2017.
  13. a b Selbstporträt der W.D.R. faehre.de, abgerufen am 16. Juni 2017
  14. a b Offizielle Website der Reederei (Memento vom 17. Januar 2013 im Internet Archive), abgerufen am 25. Februar 2011
  15. Barrierefreie Überfahrt. faehre.de, abgerufen am 24. März 2019
  16. SoVD-Gütesiegel an die Wyker Dampfschiffs-Reederei verliehen. faehre.de, abgerufen am 24. März 2019
  17. Liste aller Fährschiffe der W.D.R. seit 1885 faehre.de; abgerufen am 12. September 2015
  18. Konflikte um Inselverkehre · Reeder Meynköhn warnt vor Preisverfall · W.D.R.-Chef will Wettbewerbern energisch entgegentreten. In: Täglicher Hafenbericht, 26. Februar 2014, S. 1+3.
  19. Bericht der sh:z, abgerufen am 23. Dezember 2015

Koordinaten: 54° 41′ 31,5″ N, 8° 34′ 23,7″ O