Schamgefühl
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Zitate
[Bearbeiten]- "Alt ist das Wort, doch bleibet hoch und wahr der Sinn, // Dass Scham und Schönheit nie zusammen, Hand in Hand, // Den Weg verfolgen über der Erde grünen Pfad." -Johann Wolfgang von Goethe, Faust II, Vers 8754 ff. / Phorkyas
- "Armut beschämt nicht die betroffenen Menschen, Armut beschämt die Gesellschaft." - Ruth Dreifuss, Interview im Tages-Anzeiger Nr. 103 vom 13. Mai 2002
- "Aus Scham oder Selbstsucht verbirgt jeder das Beste und Zarteste in seinem Innern." - Gustave Flaubert, November
- "Das Schöne, auch in der Kunst, ist ohne Scham nicht denkbar." - Hugo von Hofmannsthal, Buch der Freunde, Insel-Verlag, Leipzig 1922, S. 60
- "Die Scham existiert überall, wo es ein »Mysterium« gibt." - Friedrich Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches
- "Eifersucht ist Beschämung, Beschämung, die Rechnung ohne den Wirt gemacht zu haben." - Rahel Varnhagen, Briefe
- "Es stimmt genau, was man sagt: »Die Liebe ist verjagt und vertrieben an den entlegendsten Ort.« Wir haben von ihr nur noch den Begriff, nichts als der Name ist uns geblieben. Aber auch den haben wir so zerredet, so abgenutzt und verbraucht, dass die Todmüde sich ihres Namens nun schämt und ihr das Wort zuwider ist." - Gottfried von Straßburg, Tristan
- "Ich schäm mich für die Menschen, die sich von Mächtigen treten lassen. Sie tun mir leid, aber dann würde ich sie am liebsten blutig prügeln, die Esel." - Wassili Makarowitsch Schukschin, Ich kam euch die Freiheit zu bringen. Übersetzer: Thomas Reschke. Ost-Berlin, Volk und Welt, 1978. S. 264
- "Legt nicht mit dem Hemd die Scham ab." - Clemens von Alexandria, Paedagogus II, 10
- "Mit dem Kleid zieht das Weib auch die Scham aus." - Herodot, Historien, 1, VIII, 3
- "Scham ist ein Gefühl der Defensive, das kennen die Bayern nicht." - Bruno Jonas, Die Zeit, 18. Januar 2007
- "Sollen sich auch alle schämen, die gedankenlos sich der Wunder der Wissenschaft und Technik bedienen, und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst." - Albert Einstein, "Völkerverständigung als Aufgabe des Rundfunks", Eröffnungsansprache der 7. Großen Deutschen Funkausstellung und Phonoschau, Berlin, Haus der Rundfunkindustrie, 22. August 1930, auf der CD "Vereehrte An- und Abwesende! Originaltonaufnahmen 1921-1951, supposé Köln 2003, ISBN 3-932513-44-4
- "Trifft man das Richtige, so werde man nicht eingebildet, trifft man daneben, so schäme man sich nicht." - Lü Bu We
- "Um edel zu empfinden, // Lasst Scham nicht aus der Seele schwinden." - Wolfram von Eschenbach, Parzival
- "Wenn es in der Absicht der Natur gelegen hätte, den Menschen schamhaft zu machen, so hätte sie ihn gewiss nicht nackt zur Welt kommen lassen. - Donatien Alphonse François de Sade, Die Philosophie im Boudoir, fünfter Dialog
- "Wer steigen will, wenn auch durch wahre Verdienste, der lasse die Bescheidenheit fahren. Auch darin gleicht die Welt den Weibern: mit Scham und Zurückhaltung erreicht man nichts bei ihr." - Giacomo Leopardi, Gedanken, 24
- "„Wie ein Hund!“ sagte er, es war, als sollte die Scham ihn überleben." - Franz Kafka, Der Prozess, Roman, Verlag Die Schmiede, Berlin 1925, K., letzter Satz des Romans, 10. Kapitel, S. 401
- "Wir brauchen und sollten uns nicht schämen, Kriminalliteratur zu produzieren." - Friedrich Glauser, Offener Brief, 25. März 1937. In: Gesprungenes Glas. Das erzählerische Werk Band IV: 1937-1938. Hg. von Bernhard Echte und Manfred Papst. Zürich: Limmat-Verlag, 1993. S. 218. ISBN 3-85791-206-5
- "Wir Deutsche blicken mit Schrecken und Scham zurück auf den von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieg und auf den von Deutschen begangenen Zivilisationsbruch Holocaust. […] Es gibt keinen Schlußstrich." - Horst Köhler bei einer gemeinsamen Sondersitzung von Bundestag und Bundesrat zum Gedenken des Kriegsendes am 8. Mai 2005, FAZ.NET
Weblinks
[Bearbeiten]Siehe auch: Gefühl |
Wikipedia führt einen Artikel über Schamgefühl. |