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Baal

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Singular Plural
Nominativ (der) Baal
Genitiv des Baal
(des) Baals
Dativ (dem) Baal
Akkusativ (den) Baal
vergleiche Grammatik der deutschen Namen

Worttrennung:

Baal, kein Plural

Aussprache:

IPA: [baːl], [baˈʕaːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Baal (Info)
Reime: -aːl

Bedeutungen:

[1] Mythologie: semitischer Himmels-, Wetter- und Fruchtbarkeitsgott, oberster Gott verschiedener Pantheons; auch Titel anderer Gottheiten
[2] Christentum, Dämonologie, Esoterik: übernatürliches, nicht Gott gehorchendes Wesen

Herkunft:

Umschrift des biblisch-hebräischen בַּעַל‎ (CHA: baʿal) → he ; im Tanach immer הַבַּעַל ‚der Herr‘ oder Grundwort in Genitivverbindungen, zum Beispiel ‚Herr‘ eines Ortes[1]

Synonyme:

[2] Beelzebub

Beispiele:

[1] „Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann folgt ihm! Wenn aber Baal es ist, dann folgt diesem!“[2]
[1] „Es steht in jedem Tunesien-Reiseführer: Die antiken Karthager hätten alljährlich ihrem Gott Baal Säuglinge geopfert. Diese uralte Behauptung wurde von antiken Schriftstellern schon im 3. Jahrhundert v. Chr. in Umlauf gesetzt.“[3]

Wortbildungen:

Baalsdienst

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Baal (Gott)
[2] Wikipedia-Artikel „Baal (Dämon)
[1] Duden online „Baal
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBaal
[1] The Free Dictionary „Baal
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Baal

Quellen:

  1. Wilhelm Gesenius: Gesenius, Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. Springer, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1962, DNB 451516478 (Unveränderter Neudruck der 1915 erschienenen 17. Auflage), Seite 107 Stichwort „בַּעַל I“
  2. 1Kön 18,21 EU
  3. Geneviève Lüscher: Ritualmord oder gewöhnliche Bestattung von Frühgeborenen?. In: NZZOnline. 11. Oktober 2012, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 27. Februar 2022).
Singular Plural
Nominativ der Baal die Baale
Genitiv des Baals der Baale
Dativ dem Baal den Baalen
Akkusativ den Baal die Baale

Worttrennung:

Baal, Plural: Baa·le

Aussprache:

IPA: [baːl], [baˈʕaːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Baal (Info)
Reime: -aːl

Bedeutungen:

[1] Mythologie: Titel verschiedener altvorderasiatischer Götter[1]
[2] übertragen, pejorativ, veraltet: was (seltener: wer) das Leben beherrscht, Macht, viel Einfluss ausübt und dessen Regeln und Erfordernissen man sich deswegen unterwirft

Herkunft:

siehe zum Namen Baal; negative Konnotation wegen des Konkurrenz zur Verehrung des biblischen Gottes[2]

Synonyme:

[2] Götze, Abgott

Beispiele:

[1] „Im Alten Testament kämpft der Prophet Elija verzweifelt gegen die Baale, die Götzen ewiger Fruchtbarkeit und unendlichen Wachstums. Für ihn ist Jahwe, der ‚Gott der Gerechtigkeit‘ der wahre Gott.“[3]
[1] „Damals beginnen die Baale von Doliche, Petra, Palmyra, Emesa zum Monotheismus des Sol zu verschmelzen, […]“[4]
[1] „Denn auch auf Erden haben die Götter ihre Wohnung, die Baale des Landes, in deren Erbe Jahve eingetreten ist; […]“[5]
[1] „Jedenfalls war die wichtigste mit Jahwe konkurrierende, weil funktionell sehr universelle Gestalt der Baal des Orts, der Eigentümer des »Landes« in wirtschaftlichem und politischem Sinn. Bei friedlicher oder gewaltsamer Angliederung von Städten an Israel verblieben diese Baale natürlich im Besitze der Stadt und ihrer Heiligtümer.“[6]
[2] „›Wol uns wenn unsre Seelen in ihren demüthigen schlichten Betstübchen die Ruhe und Zuversicht im Herrn finden, welche Denen stets fehlen werden die in prachtvollen Domen papistischen Greuel treiben, und Jenen die in der Welt dem rationalistischen Baal huldigen.‹“[7]
[2] „Massig, rätselhaft, halb jovial, halb grausam, noch im Lächeln unheimlich, ein Baal des Geldes.“[8]

Übersetzungen

[Bearbeiten]
[1] Wikipedia-Artikel „Baal (Gott)
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Neubearbeitung (A–F), 9. Bände. Göttingen/Berlin 1980–2016 „Baal“ (digitalisierte Fassung)

Quellen:

  1. Franz Cumont: Baal 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Band II, 2, Metzler, Stuttgart 1893–1980, Spalte 2647–2651 (Wikisource, abgerufen am 27. Februar 2022).
  2. Immanuel Benzinger: Baal. In: Friedrich Michael Schiele (Herausgeber): Die Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch in gemeinverständlicher Darstellung. Erster Band, Mohr, Tübingen 1909, Spalte 847 (online: archive.org, abgerufen am 27. Februar 2022).
  3. Betriebsräte suchen Rat beim Propheten Elija. In: NRWZ. Neue Rottweiler Zeitung. 17. November 2019, abgerufen am 25. Februar 2022.
  4. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. Beck, München 1963, Seite 523, DNB 454776810 (online: zeno.org, abgerufen am 25. Februar 2022).
  5. Gustav Hölscher: Drei Erdkarten: ein Beitrag zur Erdkenntnis des hebräischen Altertums. In: Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse. 1944/48, 3. Abhandlung, Heidelberg 1949, Seite 8, DOI: 10.11588/diglit.42185#0008 (Digitalisat: hadw-bw.de, abgerufen am 25. Februar 2022).
  6. Max Weber: I. Die israelitische Eidgenossenschaft und Jahwe. In: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie. Band 3, Tübingen 1986, Seite 165 (zeno.org, abgerufen am 25. Februar 2022).
  7. Ida Gräfin Hahn-Hahn: Sibylle. Eine Selbstbiographie. Band 2, Alexander Duncker, Berlin 1846, Seite 202 (online: zeno.org, abgerufen am 25. Februar 2022).
  8. Klaus Matthias (Herausgeber): Heinrich Mann 1871/1971. Bestandsaufnahme und Untersuchung; Ergebnisse der Heinrich-Mann-Tagung in Lübeck. Fink, München 1978, Seite 53, DNB 740026909.
Singular m Singular f Plural
Nominativ der Baal
(Baal)
die Baal
(Baal)
die Baals
Genitiv des Baal
des Baals
Baals
der Baal
(Baal)
der Baals
Dativ dem Baal
(Baal)
der Baal
(Baal)
den Baals
Akkusativ den Baal
(Baal)
die Baal
(Baal)
die Baals
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen
[1] geografische Verteilung des Nachnamens Baal in Deutschland

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Baal“ – für männliche Einzelpersonen, die „Baal“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Baal“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Baal“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Baal, Plural: Baals

Aussprache:

IPA: [baːl]
Hörbeispiele: Lautsprecherbild Baal (Info)
Reime: -aːl

Bedeutungen:

[1] deutschsprachiger Familienname, Nachname

Herkunft:

Kurzform entweder zu Personennamen mit dem Bildungselement bald „kühn“, wie Baldwin, Baldulf, usw., oder zum Personennamen Valentinus. Auch Herkunftsname zum Ortsnamen Baal bei Aachen (van Baal).[1]

Namensvarianten:

Bahl

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Johann Baal (1657–1701), deutscher Komponist
Karin Baal (*1940), deutsche Schauspielerin

Beispiele:

[1] Frau Baal ist ein Genie im Verkauf.
[1] Herr Baal wollte uns kein Interview geben.
[1] Die Baals fahren heute in den Thüringer Wald.
[1] Der Baal trägt nie die Schals, die die Baal ihm strickt.
[1] Das kann ich dir aber sagen: „Wenn die Frau Baal kommt, geht der Herr Baal.“
[1] Baal kommt und geht.
[1] Baals kamen, sahen und siegten.
[1] Wikipedia-Artikel „Baal
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 95
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBaal
[1] Verein für Computergenealogie: MetasucheBaal
[1] „Baal“ bei Geogen Deutschland 3.2 Online. Bei Geogen Deutschland v4: „Baal“
[1] „Baal“ bei forebears.io
[1] „Baal“ bei verwandt.de (dort mit Links zu schweizerischen und polnischen Verteilungs-Karten)
[1] Namensverteilung in Österreich (Namen bitte eintragen)
[1] „Baal“ bei whitepages.com (englisch)

Quellen:

  1. Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 95


Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: ball, Ball
Anagramme: Alba